Die Angelfreunde Lenne Hohenlimburg e.V. müssen zum Ende eines ohnehin schwierigen Jahres Abschied nehmen von ihrem verdienten Vereinsmitglied Dr. Martin Müller.
Völlig unerwartet verstarb unser Angelfreund Dr. Martin Müller in der Nacht zum 22.12.2020 im Alter von nur 49 Jahren.
Er war seit fast 35 Jahren Mitglied unseres Vereins, bekleidete zeitweise das Amt des Pressewartes und war mir persönlich ein ganz besonderer Freund seit der 5. Klasse. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie unsere gemeinsame Leidenschaft für das Angeln im heimischen Lennepark begann:
Wie so oft spielten wir nach der Schule auf der Uferwiese Fußball und kamen währenddessen irgendwie auf die Idee, dass in der Lenne doch gewiss Fische schwimmen müssten. Um dies genauer herauszufinden, knoteten wir kurzerhand etwas Paketschnur an einen Besenstiel und versahen das andere Ende mit einem Haken, welchen wir überaus gespannt unter die Oberfläche der Lenne abtauchen ließen. Bereits nach wenigen Minuten interessierte sich auch schon etwas brennend für unseren Köder, allerdings aus einer eher unerwarteten Richtung: Von uns unbemerkt hatte sich nämlich ein Fischereiaufseher von hinten genähert. „Was treibt ihr zwei denn hier?“ fragte er mit strenger Stimme und ließ uns zusammenzucken. Um eine Antwort verlegen, wurden wir nun darüber aufgeklärt, welche Regularien bei der Angelfischerei einzuhalten sind und welche Folgen unser Verhalten üblicherweise nach sich ziehen würde. Glücklicherweise erkannte der Mann unsere Tat nicht als Schwarzangelei, sondern als Dumme-Jungen-Streich und so ließ er, nachdem er unsere Personalien aufgenommen hatte, dieses eine Mal Gnade vor Recht ergehen. Dermaßen fachkundig belehrt wussten wir nun zumindest, was zu tun war. Gesagt, getan…
Gut 2 ½ Jahre später hatten wir unsere Fischereiprüfung erfolgreich abgelegt und Martin war bereits stolzes Mitglied unseres heimischen Angelvereins. Ich folgte kurze Zeit später. Nun konnte es also endlich losgehen, allerdings mit einem „kleinen“ Manko: Denn an einem dieser ersten Tagen des Januar 1987 zeigte das Thermometer minus 17 Grad an, es fiel ordentlich Schnee und die Lenne war an den Stellen mit geringer Strömung sogar mit Eis überzogen. „Das kann doch einen Angler nicht erschüttern“, gaben wir als Parole aus, verabredeten uns dem Wettergott trotzend mit unseren Fahrrädern bereits zum Morgengrauen an einer „Geheimtippstelle“ und angelten !den ganzen Tag! bis nach Sonnenuntergang. Doch statt mit den erhofften, kapitalen Fängen waren wir den ganzen Tag damit beschäftigt, uns gegen die klirrende Kälte zu wehren, die uns permanent Köder, Rutenringe und unsere Nasen- und Fingerspitzen einfrierenden ließ. Dennoch wurden wir mit einigen zu dieser Zeit noch im Überfluss in der Lenne vorhandenen Äschen und Döbeln belohnt.
Die in den Folgejahren gemeinsam weiterentwickelte Leidenschaft ließ uns nicht mehr los und so folgten diesem eher frostigen Abenteuer viele weitere rund um das Angeln. Während es mich mit der Zeit mehr an die nördlicheren salzhaltigen Gewässer unserer Erde zog, bewies Martin oft genug, dass man mit der richtigen Methode auch in unserem heimischen Gewässer bemerkenswert kapitale Fische fangen konnte.
All dies werde ich nie vergessen lassen…
Für die Mitglieder und den Vorstand der Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg e.V.
Dirk Mäder, 2. Vorsitzender