Auch in diesem Jahr haben die Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg junge Bachforellen besetzt. Wie in jedem Jahr treffen sich Mitglieder des Vereins, um gemeinsam an geeigneten Stellen junge Bachforellen zu besetzen.
Warum besetzen wir Fische?
Aufgrund der Struktur des Gewässers durch Verbauungen besteht keine Durchgängigkeit für Wanderfische wie Forelle und Lachs zu ihren Laichplätzen. Wehre und Kraftwerke versperren den Aufstieg und töten die Tiere teilweise in den Turbinen dann auch beim Abstieg.
Des Weiteren sind die kleinen und wichtigen Bachzuläufe durch Verschmutzung (erst im Januar 2021 kam es zu einer Einleitung von Öl) aber auch durch Verbauung ungeeigneter Laichplätze nicht immer nutzbar.
Welche Fische werden besetzt?
Durch die Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg werden ausschließlich endemische Bachforellen Brütlinge besetzt. Diese entstammen einem Oberlauf des Wuppersystems und sind genetisch nachgewiesen niemals mit anderen Stämmen vermischt worden und so perfekt an die Gewässer der Region angepasst. Durch die Art und Weise der Zucht und Haltung sind diese Fische frei von Krankheiten und stellen so keine Gefährdung anderer Fische dar.
In vielen anderen Fällen sieht das allerdings leider ganz anders aus. In jedem Jahr werden immer wieder standortfremde Arten wie Regenbogenforellen oder Saiblinge, zum Teil stark verpilzt, gefangen. Mag es auch fischereilich spannend sein, solche Fische zu fangen, so steht es im Widerspruch zum Naturschutz. Denn auch da leisten die vielen Angelvereine in Deutschland einen großen und wichtigen Beitrag. Vieles davon findet unter Wasser statt und bleibt so im Verborgenen, ist aber nicht minder wichtig für die Natur.
Wo werden die jungen Fische besetzt?
Die Fische werden in den kleinen Bachzuläufen der Lenne besetzt, um sie dort vor den großen Fressfeinden zu schützen und Ihnen Zeit zu geben, sich an die Umgebung und Gegebenheit anzupassen, um dann in Zukunft hoffentlich eine eigenständige, sich selbst reproduzierende Population zu bilden. Dafür ist es allerdings dringend erforderlich, dass diese Stämme nicht ständig mit kranken, ortsfremden und nicht heimischen Stämmen vermischt werden.
Im Namen des Vorstand und des Gewässerwartes bedanken wir uns bei allen fleißigen und engagierten, großen aber auch den vielen kleinen Helfern der Besatzmaßnahme. Auch im nächsten Jahr wollen wir diese wieder durchführen. Wer Interesse hat und mithelfen will, nicht schüchtern sein und melden! Sollten wir Corona mit all seinen Maßnahmen dann endlich hinter uns gelassen haben, gibt es im Anschluss auch wieder einer Bratwurst vom Grill.